Donnerstag, 4. Februar 2010

Interne Korruptionsbekämpfung stösst an Grenzen

Schon seit längerer Zeit ist auffällig mit welcher Regelmässigkeit Fälle von Korruption auch bei namhaften Unternehmen der Öffentlichkeit bekannt werden. Der Schaden ist in diesen Fällen buchstäblich nicht berechenbar. Die finanziellen Sanktionen sind gravierend. Noch mehr schmerzt jedoch der Reputationsverlust.

Nun wäre der Eindruck falsch, dass das Thema Korruption systematisch vernachlässigt wird. Es ist nur zu komplex für einfache Lösungen. Wirksame Ansätze und Instrumente werden wir auf dem Seminar Compliance Management in der Praxis behandeln und deutlich machen, dass ein permanentes Überprüfen und Anpassen der implementierten Massnahmen eine der Grundvoraussetzungen sind. Ob diese von einer Abteilung Revision oder dem Compliance Office oder anderen Zuständigen aufgesetzt werden, muss nicht der entscheidende Punkt sein.

Ein weiterer Aspekt ist mit Blick auf die Wirtschaftsnachrichten der vergangenen Monate erwähnenswert. Es scheint, als wenn gerade bei der Aufklärung von Verdachtsfällen der Grat zwischen notwendigen Kontrollen und rechtlichen Vorgaben für beispielsweise den Umgang mit personenbezogenen Daten sehr schmal ist. Mit dem paradoxen Ergebnis, dass gerade in dem Bemühen um die Aufklärung von Compliance-Verstössen Compliance-Verstösse begangen werden. Der Zweck heiligt wie so oft nicht die Mittel. Um so wichtiger wird es sein, mit vertretbarem Kontrollaufwand und rechtssicheren Mitteln das erhebliche Unternehmensrisiko aufgrund von Korruption zu reduzieren.